1. Woche: Von Lich über Travemünde mit einer Frachtfähre nach Liepaia, vorbei am Pape-Nationalpark nach Klaipeda und von da aus an die Kurische Nehrung und ins Memeldelta.
26.05. Lich - Westenholz
Das geht ja gut los . . .
Am Vortag zeigt sich, dass die Bordbatterie eine Macke hat. Panik! In der Früh alle möglichen Werkstätten abgeklappert. Bei Nummer 5 endlich fündig geworden😉. Stress pur. Verspätete Abfahrt und
dann: Eineinhalb Stunden im Stau😚😚😚
Wir kommen dann immerhin noch bis Westenholz, einem Dörfchen kurz hinter Hannover.
27.05. Travemünde - Lepaia
Auch heute wieder Stau ohne Ende.
Endlich an der Frachtfähre! Eine Handvoll PKW, gefühlt 1000 Laster mit exotischen Nummernschildern . . . . . . und wir😉
Aber dann . . . wird uns eine Außenkabine angeboten, die direkt neben einem kleinen Deck liegt . . . und eigentlich explizit für dogs not aloud ist👍🏻 Spitze😀 Ella fühlt sich schon heimisch und
hat in kürzester Zeit diverse (in diesem Fall ausnahmslos männliche) Bewunderer für sich vereinnahmt. Logo: 95 % LKW-Fahrer!
28.07. Auf der Fähre
Nach der stressigen Anfahrt haben wir uns diesen Ruhetag auf der Frachtfähre aber auch wirklich verdient. Sonne pur, eine unaufgeregte Ostsee, was will man mehr?
Es gibt hier vernünftiges Essen und sogar freies WLAN😉
Unglaublich was für Weltenbummler sich auf diesem Fracht-Kahn so herumtreiben. Wahnsinnig interessante Gespräche. Verrückte Lebensentwürfe!
Pünktlich um 22:00 landen wir schließlich in Liepaia und übernachten in einem kleinen Wäldchen außerhalb der Stadt. Ella wird sich freuen: Gschamig wie sie halt nun mal is, hat sie doch
tatsächlichdie komplette Überfahrt über dichtgehalten!
29.05. Liepaia - Klaipeda - Nida
Auf dem Weg nach Klaipeda wollen wir dem Pape-Nationalpark einen kurzen Besuch ab starten. 10 km Schotterpiste vom feinsten😚
Wir überqueren die litauische Grenze und in Klaipeda setzen wir dann zur kurischen Nehrung über. Endlich mal wieder Fähre fahren😉
Noch 43 km wunderschöne Fahrt zu unserem ersten richtigen Campingplatz in der Nähe von Nida. Duschen, ausspannen😀
Waltraud will jetzt noch schnell mal an die Ostsee. Wie gut, dass ich mitgegangen bin: Wunderschöne Abendstimmung und keine Menschenseele weit und breit!
Die Abenstimmung an der Kurischen Nehrung wird oft als magisch bezeichnet: stimmt!
30.05. Nida - Kurische Nehrung
Die Kurische Nehrung mit Nida wurde nach Einmarsch der Sowjets militärisches Sperrgebiet bis 1961. Die Neubesiedlung erfolgte mit bisherigen Bewohnern anderer Sowjetrepubliken.
Nach Erlangung der litauischen Unabhängigkeit 1991 wurde ein sehr erfolgreicher Wieder- und Neuaufbau von Nida betrieben, beflügelt nicht zuletzt durch den Tourismus.
Pflichtprogramm in Nida ist natürlich das Thomas-Mann-Ferienhaus.
Thomas Mann (1875–1955) arbeitete und erholte sich in Nidden zwischen 1929 und 1932. Der Typ hatte echt einen guten Geschmack! Irgendwie Riviera-mäßig!
Aber auch das kleine aber feine Bernsteinmuseum gefällt. Die zuständige Dame spricht deutsch, wir sind die einzigen Besucher und so kommen wir in den Genuss einer
hochinteressantenFührung.
31.05. Memeldelta
Auf dem Weg ins Memel-Delta: Ein Elch, ein Elch, zwei Elch!!!
Und . . . zwei Radler, auf dem Weg von St. Petersburg via Kaliningrad nach Berlin!
In Vente besuchen wir eine der größten ornithologischen Beringungsstationen Europas.
Mitten durch die Memel (Nemunas) verläuft die EU-Außengrenze. Vom grünen Hügel Rambynas kann man bis nach Kaliningrad sehen. Der Berg war in vorchristlicher Zeit ein Opferplatz
fürden Donnergott Perkunas.
01.06. Rusne - Palanga
In der Nähe von Palanga finden einen schönen Übernachtungsplatz. Direkt bei den Dünen!
Die 2. Woche führt uns wieder zurück nach Klaipeda und dann immer an der Küste entlang über Kap Kolka nach Riga bis Tuja und von dorthin den Gauja-Nationalpark.
02.06. Palanga - Pavilosta
In Pavilostas einzigem 'Restaurant' treffen wir auf ein ausgesprochen sympathisches Pärchen aus Belgien, das uns einen Besuch in dem Städtchen Kudinga im Landesinnern nahelegt. Ich bin
jetz nicht so der Städte-Gucker, da die Belgier aber auch noch einen dort ansässigen IItaliener wärmstens empfehlen, lasse ich mich schlussendlich breitschlagen. Und was soll ich
sagen: So eine leckere Holzkohle-Pizza hebe ich ewig nicht mehr gegessen😀
Sand, Dünen, Meer . . . und keine Sau unterwegs!
03.06. Palovista - Kudinga - Ventspils
Heute verlassen wir die Küste und fahren nach Kudinga ins Landesinnere und von da aus nach Ventspils. Das liegt dann wieder an der Ostsee.
In Kudinga gibtes nicht nur die beste Pizza und den breitesten Wasserfall Europas sondern auch jede Menge fröhlich tanzende Kinder!
04.06. Ventspils - Kap Kolka - Erezeme-Naturpark
In Ventspils haben wir endlich mal wieder einen ordentlichen Campingplatz. Der Besuch einer Russisch-orthodoxe Kirche ist durchaus beeindruckend!
Neben einem altmodischen Windmesser gibt es hier doch tatsächlich eine mobile Sauna mit direktem Zugang zum Meer. War aber leider schon geschlossen😪
Am Eremez-See finden wir einen schönen Wanderparkplatz, von dem aus wir uns auf die Suche nach freilebenden Wildkühen und Tarpanen machen. Und dann der
Hammer: eine Wildkatze, ganz nah!
Den Abend verbringen wir dann mit Winzern aus Bordeaux am Lagerfeuer. Die beiden haben zwar unseren Wein verschmäht, waren aber ansonsten unheimlich nett.
04.06. Eremez - Jurmala
Jurmala: Der einzige touristisch erschlossene Strand auf der ganzen Fahrt. Aber auch hier gibts anscheinend die legendären Sonnenuntergänge!
Schnicke Campingplatz, direkt am Ufer des Lielupe.
Katastrophe: 2 Tage offline 😬😬😬😬😬 Stimmung im Keller 😪😪 Riesen Probleme mit dem Provider.
Aber jetzt ist wieder alles gut: In meiner Not hab ich heute in Riga eine Telefonkarte erworben: 10 Tage, 5 GB für 4€, dann ohne
Formalitäten die Karte rein, den Einheitspin 0000 eingeben, fertig. Wenn ich zuvor gewusst hätte wie einfach das ist. 😬
Läbe geht weiter😀
06.06. Jurmala - Riga
Jetzt sind wir in der Hauptstadt.
Riga ist mit über 700 000 Einwohnern das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes und die größte Stadt im Baltikum. Die
alte Hansestadt ist berühmt für ihre Jugendstilbauten und ihre großzügige Anlage sowie für die gut erhaltene Innenstadt. Riga ist hipp und hat Flair und die Menschen sind hier alle
unheimlich gut drauf!
Und: Wir treffen zum ersten Mal auf einen ziemlich vollen Campingplatz!
Bevor wir uns zum berühmten Gauja-Nationalpark aufmachen, will Waltraud unbedingt noch mal das Meer sehen. Und so landen wir schließlich auf einem schönen Plätzchen nahe Tuja.
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Hermine Geißler (Freitag, 30 Juni 2017 12:40)
So eine tolle Reise und die Musik vollendet alles aufs Beste!!! Nur schön!!